Vorerst nur für die sensationslüsterne
Presse undgeladene Gäste
wurdegestern in Leipzig die
35. Schülermesse eröffnet. Ein gewichtiger Schwerpunkt lag in diesem
Jahr in der kultivierten Verbesserung der immer schon vernachlässigten
Lernqualität. Wie oft kam es noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts vor, dass
bereits geistig abwesende Schüler aufstehen mussten, um etwas an die
Tafel zu schmieren, wobei sie auch noch ihre Hände mit Kreidestaub verhüllten?!
Dank
des multiprogrammierbaren Netzwerks, an denen die Schülernotebooks
angeschlossen werden, ist ein Zugriff auf den sogenannten Tafelcomputer möglich,
der das Bild auf eine Wand projiziert. Nun fand die Methode bereits vor 30
Jahren rege Begeisterung bei unseren Schülern, doch wollten die neiderfüllten
Eltern bei der Finanzierung deseigentlich mit 12000 Euro äußerst erschwinglichen Schülernotebooks
(der damals mit dem heutzutage lächerlich anmutenden octdecum™
-50
GHz-Prozessor ausgestattet war) nicht mitmachen.
Deshalb entwickelten
Schüler der 7. Klasse im Computerkurs außerhalb der Unterrichtszeit
einen Computer für spezielle Schüleranforderungen. Schätzungen zufolge
soll dieser Rechner nicht mehr als 120 Euro kosten. Der nichttäuschende
Trick: überflüssige Standardfunktionen- wie den mathematischen
Coprozessor zur visuellen Übertragungvon Truecolor
-Grafiken in Echtzeit und der Rotationsbeschleuniger
mit Phasenkoppler für magnetooptische Laufwerke- entfernten die jungen
Fachkräfte ganz einfach. Außerdem wird dadurch verhindert, dass der
Computer mehr lernt als der Schüler.
Die Schüler haben vorgeschlagen, dass man den Computer auch noch weiter "abrüsten" kann. So ist er beispielsweise auch
einsetzbar als Temperaturregler in Hühnerfarmen, als Steuerrechner für Modelleisenbahnen aus dem vorigen Jahrhundert oder als Gesamtserver für den Bundestag. Letzteres fand unser Bildungsminister allerdings nicht so gut. Bei der enormen Rechengeschwindigkeit könnten Bundestagssitzungen dann demnächst in Arbeit ausarten.