Eine der bedeutendsten Erfindungen des 2. Jahrtausends war wohl der Analog-Wecker. Vermutlich ist der Name erst im nachhinein entstanden, ähnlich wie der Begriff Mittelalter, das seinerzeit ja die Gegenwart war.
Die Idee der Zeitdarstellung gibt es zwar
schon länger, aber erst ein eingebautes Warnsignal macht den Wecker zu dem, was er heute ist: einen Multi-Milliarden-Industriezweig. Jeder benutzt heutzutage einen Wecker, ohne sich über die Konsequenzen bewusst zu sein, wenn er einmal ausfällt. Jobkündigungen, verpasste Verabredungen und hartgekochte Eier wären noch das geringste Übel.
Viel schlimmer
hingegen ist die mutmaßliche Charakterschädigung ("unzuverlässiger Mitarbeiter mit Hang zur Sabotage", "selbstsüchtiger und egoistischer Blindgänger, den man nicht mal den Briefkastenschlüssel anvertrauen kann", "versagt auf der ganzen Linie, beginnend beim 5-Minuten-Ei...").
Wie man unschwer erkennen kann, ist ein
funktionierender Wecker unverzichtbarer Bestandteil des täglichen Lebens. Kontinuierliche Verbesserungen wie Batteriebetrieb, Funksignal und Mikrochips ließen die Ausfallquote drastisch sinken. Kaum zu glauben, dass es einmal Wecker gab, die man aufziehen musste, dass sie überhaupt erst mal funktionierten. Hinzu kam noch, dass der Benutzer die Uhrzeit
manuell einstellen musste. Durch Federn innerhalb des Weckers verging die Zeit am Anfang sicherlich auch schneller als am Ende - bis er dann anhielt (ohne Vorwarnung, Fehlermeldung oder Eigenaktivierung des Aufziehmechanismus).
All diese Eigenschaften kennzeichnen einen Analogwecker. Aber er hat noch weitere Nachteile, die sie spüren, wenn der Wecker gleich
neben Ihrem Bett auf dem Nachtschränkchen steht. Er tickt - und zwar immer!!! Am allerschlimmsten ist jedoch der Klingelton. Im Zeitalter der Mobiltelefone sind wir zwar einige Klingeltöne gewöhnt, aber der Analogwecker sprengt den Rahmen unseres Vorstellungsvermögens. So ein kleines Hämmerchen klopft doch tatsächlich mit atemberaubender
Geschwindigkeit gegen zwei glockenähnliche Metallkörper. Der Effekt ist zwar nicht zu übertreffen, aber immer gleich aus dem Bett geworfen zu werden, ist zweifelsfrei nicht immer ein guter Start in den Tag.
Fazit: Falls Sie noch einen
Analogwecker besitzen, werfen sie ihn ruhig in den Kochtopf!
Formulierung "Haben Sie...?"
Bestimmt ist es uns schon allen mal so gegangen, egal ob im kaum besuchtem Fachgeschäft, im überfülltem Supermarkt, auf dem weit entfernten Bazar oder dem verramschtem Trödelmarkt: Sie suchen etwas, und finden es nicht! Es gibt hierfür natürlich
mehrere Ursachen.
Entweder Sie haben nicht überall nachgeschaut, die gesuchte Ware ist hinter anderen Artikeln versteckt oder das Produkt ist physisch gar nicht im Verkaufsraum. Da das Suchen oft sehr lange dauert, versuchen wir manchmal, durch gezieltes Fragen mehr über die Präsenz der gewünschten Ware zu erfahren. Es gibt nun mehrere Möglichkeiten,
dies verbal auszudrücken.
Die Floskel "Haben Sie..?" scheint eine gebräuchliche Methode der Nachfrage zu sein, wo man sich sicher ist, das das Objekt sowieso nicht da ist, oder der Verkäufer kein Interesse daran hat, es herauszurücken. Letzteres scheint immer häufiger vorzukommen, da Verkäufer so gut wie nie nach der verkauften Ware bezahlt
werden. Fragen von Kunden könnten somit schnell in Arbeit ausarten, was der Verkäufer von heute unbedingt vermeiden will. Gezielt sollte man also fordern (nicht fragen!). Ob sonstige freundliche Kaufabsichten wie "Ich möchte..." am Ende zum Ziel führen, kann nie garantiert werden. Es liegt wohl am Anbieter, ob Sie Ihre Kohle dalassen
"dürfen" oder wieder mit nach Hause nehmen "müssen".
Kochen
Die entscheidende Frage bei Kochrezepten an sich ist ja: Warum kochen wir einen Großteil unserer Nahrung?
Eine plausible Erklärung wäre: Die Stromrechnung fällt sonst zu niedrig aus. Bekanntermaßen vertilgen Kochplatten Unmengen der kostbaren Energie, die ohnehin schon
mehrere verschwenderische Umwandlung hinter sich hat. Der meist im Wasser versunkene Inhalt nimmt an sich nur einen Bruchteil der Energie auf, welche die hitzigen Kochplatten abgeben.
Eine weitere Möglichkeit wäre, Zeit tot zu schlagen, die man ohnehin nicht hat. Wie oft hat nicht jeder schon mal sinnlos in den vor sich hinbrodelnden Kochtopf gestarrt, um zu "sehen", wie weit das Essen ist. Nun ja, weglaufen kann es im
Prinzip nicht mehr. Ob es weich ist, kann allerdings nur der Fingertest bestätigen (nicht zu empfehlen). Ist denn das Fernsehprogramm so uninteressant?
Schon vor Jahrtausenden war sich die Menschheit einig: gekocht schmeckt das Essen besser, und
es lässt sich auch in Zeiten der Strahlend-weiß-Zahncreme und Magen-Aufräum-Tabletten leichter verdauen. Unwissentlich töten wir dabei aber auch Bakterien ab und zerstören lebenswichtige Vitamine. Können wir dies verantworten? Scheinbar schon, denn Bakterien zu vernichten ist nicht strafbar und bei Vitaminmangel gibt es ja haufenweise künstlichen
Mist.
König
Immer wieder wird der König für offensichtliche
Satire und gehässige Synonyme benutzt. Er ist oft eine jämmerliche und bedauernswerte Gestalt mit großem Umfang und verfilztem Bart. Meistens stellt es sich heraus, dass er ein regelrechter Einfaltspinsel ist. Das Gehirn des Königs vergleicht ein Alchimist häufig mit dem Nervensystem eines Süßwasserpolypen (wir möchten uns bei den Tieren für diese
Frechheit entschuldigen). Der König glaubt, in seinem Land alles unter Kontrolle zu haben. Leider gibt es jedoch Untertanen, welche die Schwachpunkte des Königs schamlos ausnutzen, wodurch ihm beispielsweise Steuereinnahmen, Informationen und sogar Menschen verloren gehen.
Abb. 1. Erfolgsdiagramm eines Königs
Die Abbildung
1 zeigt das Durchschnitts-Erfolgsdiagramm eines überdurchschnittlich guten Königs. Klar ersichtlich sind die gelegentlichen Anstiege, welche auf Finanzspritzen, Niederlagen der Staatsfeinde und gute Ratschläge von königlichen Mitarbeitern und Untertanen zurückzuführen ist. Zunächst ging es wieder bergauf, doch im Endeffekt konnte man hier auch
nichts mehr retten.
Rotkäppchen
Das liebe Rotkäppchen ist trotz der falschen Publicity seitens ihrer Großmutter zu einer überall hoch angesehenen Märchengestalt geworden. Leider ist die über sie verbreitete Geschichte überhaupt
nicht wahr. Wichtige Indizien sprechen dagegen:
·Rotkäppchen ist viel zu intelligent, um auf einen Wolf hereinzufallen
·es ist unter der Würde eines Wolfes, ein kleines Mädchen oder eine alte Großmutter hinunterzuwürgen
·wie Rotkäppchen selbst schon bemerkte, ist ein Wolf viel zu klein, um zwei Menschen lebendig zu verputzen
·die Großmutter verbreitete diese Lüge aus Profitgier, da sie all ihr Geld gerne für irgendwelchen sinnlosen Plunder verpraßt hat.
Wir hoffen, Rotkäppchen kann ihrer Großmutter noch einmal verzeihen, denn die Zeit ließ ihr Gehirn doch ziemlich verkalken und
austrocknen.
Selbst angebaute Kartoffeln
Dieser Ausdruck ist in unserer heutigen hochtechnisierten Welt nahezu völlig in Vergessenheit geraten. Kartoffeln - ein geläufiges Grundnahungsmittel, dass wir zum Mittag in verschiedenen Formen auf dem Teller finden.
Doch wie kommen sie dort
hin? Wer schon mal einkaufen war, der weiß, dass es Kartoffeln im Supermarkt gibt, meistens in der Nähe vom Gemüse oder den rot markierten Sonderangeboten, deren Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist. Doch wie sie dahin kommen, bleibt wohl das Geheimnis des Anbieters.
Da Kartoffeln Pflanzen sind, brauchen sie unter anderem Erde für ihre Existenz. Auf Feldern steht diese oft verschwenderisch zur Verfügung. Doch wer einen eigenen Garten hat (oder auch einen ungepflegten Fußweg oder einen moosbedeckten Hügel
auf der Nordseite), kann sich der Abzockerei im Supermarkt entziehen, indem er eigene Kartoffeln anpflanzt.
Fragen wie: Kann ich das überhaupt? Brauche ich dazu ein spezielles Handbuch? Beeinträchtigt Kartoffelanbau die Geschwindigkeit meines Internetzugangs? Verstoße ich gegen das Urheberrecht? usw. sind durchaus erwähnenswerte Aspekte, die der
Hobbygärtner jedoch selten überbewertet.
Entscheidend für die Anpflanzung von eigenen Kartoffeln ist, dass Sie Zeit investieren müssen, sich die Hände dreckig machen können und freiwillig auf wichtige andere Freizeitbeschäftigungen verzichten.
Denken Sie vor allem bei der Ernte daran: die Kartoffeln befinden sich unter der Erde. Das Gestrüpp oberhalb ist vielleicht eine schöne Dekoration auf dem Mittagstisch, aber keineswegs genießbar.
Unwegsames Gelände
Heutzutage können wir uns kaum noch vorstellen, dass es Gegenden gibt, wo man einfach nicht durchkommt. Egal, ob das Navigationssystem versagt, kein Feinschmeckerrestaurant in der Nähe ist oder einfach keine Straße vorhanden ist - man kommt
nicht durch.
Ein Gelände kann aus verschiedenen Gründen unpassierbar sein. Eine kilometertiefe Schlucht, die man nicht so ohne weiteres überspringen kann, ist vielleicht ein einfaches Beispiel.
Die im Beitrag angesprochene Tundra-Wald-Steppe ist laut Definition ein baumloser Vegetationstyp, der baumarm ist und auffällig viele Bäume hat.
Die Tundra-Wald-Canyon-Wüste ist eine baumlose tiefe Schlucht mit
spärlichem Pflanzenwuchs (hauptsächlich Bäume).
In manchen Gegenden ist es aber auch so öde, dass es sich nicht lohnt, irgend einen Aufwand zu betreiben, um
Durchfahrmöglichkeiten zu schaffen. Beschränken wir uns also auf die vorhandenen Straßen. Das schont die Nerven (vor allen die der wilden Tiere)!
Verkehrsschilder
Verkehrschilder gehören heute zum Fortbewegungs-Alltag wie früher Postmeilensäulen oder nicht befestigte Straßen. Sie sollen uns daran erinnern, Dinge nicht zu tun, die wir sonst tun würden.
Die wohl am häufigsten missachteten Schilder sind vermutlich die mit den Geschwindigkeitsbegrenzungen. Um Ausreden sind die Fahrer nie verlegen. "Ich hatte es eilig." ... "War da ein Schild?" ... "Wozu gibt es Autobahnen,
wenn man mit 130er Schildern genervt wird. Das ist Freiheitsberaubung!!"
Die Ursache für die Missachtung ist einfach: Es passiert nichts weiter, wenn man zu schnell fährt. Beachtet man die Vorfahrt nicht, kann es durchaus zu einem Zusammenstoß kommen. Und wenn man verkehrt in eine Einbahnstraße fährt, kommt
garantiert ein Auto (vielleicht sogar die Polizei). Einen Bahnübergang (mit blinkendem Signal) zu ignorieren, ist für Auto und Insassen auch nicht gerade erfreulich.
Fazit: Da man Geschwindigkeitsüberschreitungen nicht verhindern kann, verdient man damit Geld. Und sollte das eingeplante Budget nicht erreicht werden, stellt man 2 Blitzer kurz hintereinander auf.
Zeit
Da es schon eine Definition der Sekunde gibt, wollen wir diese nicht noch mal wiederholen. Zumal sie im Laufe der Jahrhunderte immer wieder abgewandelt wurde - vom 86400. Teil des Tages bis zu etlichen mehr "Perioden der Strahlung". So
versteht ein Kind nicht mehr wirklich, was eine Sekunde eigentlich ist.
Die Sekunde ist eine vom Menschen wahrnehmbare und messbare Einheit der Zeit. Doch was ist Zeit im Allgemeinen? Wann hat sie begonnen? Kann man damit Geld
machen? Wird Zeit überall gleich wahrgenommen?
Wann die Zeit begonnen hat, konnte bis jetzt noch nicht nachgewiesen werden. Möglicherweise beim Urknall, aber vielleicht gab es auch schon vorher Zeit.
Aus Zeit Geld zu machen, ist wohl eine Selbstverständlichkeit. Termindruck führt nicht selten zu Vertragsstrafen. Auch irgendwelche Zähler berücksichtigen die Zeit.
Natürlich wird Zeit auch unterschiedlich wahrgenommen. In Büros heißt es nicht selten am Montag um 9:00 Uhr: "Die Woche zieht sich aber wieder". Im Urlaub ist es genau umgekehrt. Da vergeht die Zeit vermutlich doppelt so schnell. Oft
liegt es auch daran, dass man länger schläft oder in einen Rauschzustand versetzt, was die innere Uhr durcheinander bringt.
Die Zeit gibt uns auch immer wieder Rätsel auf. Man denke nur an das Paradoxon der Zeitreise. Kann man zwei mal zur selben Zeit existieren?
Wir kommen nicht um die Zeit herum. Sie wird uns auch weiterhin verfolgen. Jederzeit!